Digitaler Durchblick bei der Qualitätssicherung.
Wertvolle Einblicke und neue Partner – das brachte das erste food.net:z-Forum des Jahres 2021. Das Lebensmittel-Netzwerk hatte zum Treffen unter dem Thema „Qualitätssicherung durch Digitalisierung – Lösungen für die Foodbranche“ geladen. Dabei war mit Dr. Wilfried Hermes von der trinamiX GmbH nicht nur ein sachkundiger Referent aus den eigenen Reihen, sondern erstmals auch ein Referent des befreundeten Clusters Netzwerk Smart Production.
Im ersten Vortrag berichtete Christos Lithoxopoulos von der neogramm GmbH & Co. KG über Digitalisierungsprojekte in der Qualitätssicherung: Was tun, wenn es in der Produktion zu Fehlern kommt? „Einfach mal eine Kamera drüber hängen – so leicht ist das nicht. Solche Projekte werden schnell komplex und brauchen Expertenwissen“, erklärte er. Viele Faktoren müssten abgewogen werden: vom verwendeten Objektiv über die anzuschließende IIoT-Plattform bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz.
Im Anschluss stellte Florian Mayr vom Partner-Unternehmen Stemmer Imaging diverse Anwendungen mit Bildverarbeitungslösungen aus der Lebensmittelindustrie vor. Über Machine Learning können natürlich variierende Objekte klassifiziert werden wie zum Beispiel Hähnchenteile in Brust und Schenkel oder auch der Backgrad von Keksen. Ein weiteres Thema war hyperspektrale Bildgebung, um Fremdkörper und Dekontaminationen zuverlässig von Lebensmitteln zu unterscheiden.
Dr. Hermes schließlich stellte die Nahinfrarot(NIR)-Spektroskopielösung der BASF-Tochter trinamiX vor, die Spektroskopie nicht nur transportabel, sondern auch kostengünstig machen soll. Dabei gewährte er den Zuhörern zum einen Einblick in den Entwicklungsprozess eines solchen Produktes und führte zum anderen das „Labor für die Hosentasche“ am Beispiel Kaffeebohnen auch anschaulich vor.
food.net:z-Geschäftsführerin Isabel Bergerhausen zeigte sich sehr zufrieden mit dem Referentenmix: „Für die Zukunft planen wir nun sogar Cross-Cluster-Veranstaltungen, weil wir auch hier viel Potenzial für neue Kontakte, Geschäftsbeziehungen und Impulse aus der Region für die Region sehen.“
Auch für die Teilnehmer*innen sind die Kontakte ein integraler Bestandteil der Foren: Von den 51 zugeschalteten Teilnehmer*innen blieb rund die Hälfte auch bei der anschließenden Networking-Session dabei. Insgesamt kam die Veranstaltung bei den Teilnehmer*innen gut an; in der Blitzumfrage im Anschluss gaben 91 Prozent an, das Forum habe ihre Erwartungen gut erfüllt oder sogar übertroffen. Ein Wermutstropfen bleibt trotzdem: „Auch wenn wir immer wieder eine hervorragende Resonanz auf unsere digitalen Veranstaltungen haben, sehnen wir uns doch sehr nach Live-Veranstaltungen in tollen Locations – und mit gutem gemeinsamen Essen und Trinken“, sagt Isabel Bergerhausen mit einem Augenzwinkern. „Nicht umsonst sind wir ein Food-Cluster!“ Dazu besteht dann vielleicht die Möglichkeit beim nächsten Forum, das am 22. April stattfinden wird.