Am 29. März 2017 trafen sich Vertreter der regionalen Nahrungsmittelbranche, um sich erstmals im großen Kreis zu Fachthemen auszutauschen und sich gegenseitig kennenzulernen. Die Veranstaltung war nach offizieller Gründung des Nahrungsmittelnetzwerks Rhein-Neckar der zweite große Meilenstein in der Netzwerkarbeit. Im Rahmen des Branchentreffs war ein Austausch über die bisherigen Projektideen und eventuelle nächste Schritte mit unterschiedlichsten Vertretern der gesamten Wertschöpfungskette möglich. Neben den spannenden und kreativen Präsentationen der Gründungsmitglieder standen Networking und das gegenseitige Kennenlernen im Rahmen eines Speed-Datings im Vordergrund.
Fast 50 Teilnehmer haben den Weg nach Eppelheim gefunden – ein überaus positives Signal für die Attraktivität der branchenspezifischen Netzwerkarbeit. Zum Zeitpunkt der Gründung im Dezember 2013 hatten sich zunächst insgesamt sechs regional ansässige Unternehmen der Nahrungsmittelbranche zum „Nahrungsmittelnetzwerk Rhein-Neckar“ zusammengeschlossen: ADM WILD Europe GmbH & Co. KG (Eppelheim), Freudenberg Process Seals GmbH & Co. KG sowie Freudenberg Filtration Technologies SE & Co. KG (Weinheim), Gelita AG (Eberbach), Naturin Viscofan GmbH (Weinheim), REWE Markt GmbH (Wiesloch) und Weldebräu GmbH & Co. KG (Plankstadt).
Einen Einblick in funktionierende Netzwerkarbeit zwischen Nahrungsmittelunternehmen gab Klaus Jeske, stellvertretender Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie in Berlin und Brandenburg e.V. (WVEB).
Der spannende Erfahrungsbericht gab vor allem Einblick in die verschiedenen Handlungsfelder und die Zusammensetzung der Netzwerkpartner sowie einen pragmatischen Überblick über Grundregeln für Netzwerkmitglieder und entscheidende Erfolgsfaktoren.
Transparenz der regionalen Wertschöpfungsketten
Im Rhein-Neckar-Kreis sind mehr als 7.000 Beschäftigte in der Nahrungsmittelbranche tätig, sie belegt damit Rang fünf der beschäftigungsintensivsten Branchen im Kreis. Rechnet man weitere Wirtschafszweige und Zulieferer hinzu, wie bspw. sonstige Verarbeiter von Obst und Gemüse, Hersteller von sonstigen Nahrungsmitteln oder deren Handelsvermittlung, Logistiker, Pumpenhersteller, Verpackungsunternehmen, usw. gewinnt die Branche noch an Relevanz hinzu.
Die Ergebnisse aus den Workshops zeigen deutlich, dass die regionalen Player der Nahrungsmittelbranche mehr Transparenz über die im Kreis ansässigen Unternehmen wünschen. Dabei sind besonders auch Kontakte zu KMU interessant, nicht selten finden sich darunter echte „Hidden Champions“. Auch dort, wo es zunächst keine ersichtliche Schnittstelle gibt, kann alleine die gegenseitige Kenntnis über Produkte und Geschäftsfelder zukünftiges Potential bieten und mögliche neue Partnerschaften und Geschäftsfelder eröffnen. Nicht zuletzt steigt über eine bessere Sichtbarkeit einzelner Unternehmen und der gesamten branchenspezifischen Wertschöpfungskette die Wahrscheinlichkeit, von jungen Talenten gefunden und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
„Die Veranstaltung verlief überaus erfolgreich. Die Gespräche und Ergebnisse haben zum Ausdruck gebracht, dass ein Netzwerk in der Region für die Firmen in der Region eine interessante Plattform sein kann, um bestimmte Handlungsfelder gemeinsam anzugehen“, so Danyel Atalay, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung.
Landrat Stefan Dallinger begrüßt ebenfalls die Etablierung und Erweiterung des Nahrungsmittelnetzwerks Rhein-Neckar. In seiner Begrüßungsrede machte er deutlich, wie wichtig eine enge Vernetzung und ein gemeinschaftliches Vorgehen von Unternehmen der Nahrungsmittelbranche, aber auch Verwaltung und Wissenschaft im Kreis ist, um weiterhin ein wirtschaftsstarker und -freundlicher Standort mit optimaler Infrastruktur zu sein. „Das Vorgehen, vorhandene Stärken im Kreis zu stärken – die Idee der sogenannten intelligenten Spezialisierung – entspricht zum einen der Forschungs- und Innovationspolitik der EU und hat sich zum andern bereits in der Praxis bewährt“, so Landrat Stefan Dallinger.
In Sachen Netzwerkarbeit ist der Rhein-Neckar-Kreis generell auf einem sehr guten Weg. Durch das gemeinsam mit der Stadt Mannheim getragene Netzwerk Smart Production e.V. fördert der Rhein-Neckar-Kreis bspw. auch die Vernetzung von Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und der Informations- und Kommunikationstechnik, sowie Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen.